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Irland -eine kleine Osterrunde

Anfang März war bestes Segelwetter mit 18°. Aber jetzt vor Ostern? Trübe Aussichten. Kalt und nass. Also kurzentschlossen auf gen Westen -Irland ruft zu einer kleinen Osterrunde. Am 11.04. gings los, auf nach Cherbourgh und rauf auf die Fähre. Dieses Mal Brittany Lines, die einfach das beste Preis-Leistungsverhältnis hatten, dafür leicht länger fuhren. 20 h, aber dank der Kabine kommen wir gut ausgeruht um 15 Uhr am 12.04. in Rosslare an. Das reicht, um gen Norden knapp nordwestlich von Dublin einen Camping anzufahren, der vorher gebucht war. Vor Ostern sind die wenigsten Campings in Irland auf, daher wurde dieses Mal jede Übernachtung sorgfältig geplant und großteils vorausgebucht. Morgens eine kleine Überraschung: Der Bauer, der das Camping vertreibt, hat den wenigen Campern eine Schachtel mit 2 frischen Eiern vor die Tür gelegt. Eine tolle Geste!

Am 13.04. sollte dann eigentlich zuerst ein Besuch in Newgrange anstehen, aber die Zeiten gehen auch an Irland nicht spurlos vorbei. Wo ich vor vielen Jahren noch einfach hinfahren konnte, Ticket kaufen, einmal rund um den Hügel und in die eine Kammer laufen möglich war, geht heute nichts mehr. Nur noch mit 2 oder 3 h Führung nach wochenlang im Voraus geplantem Online-Ticketverkauf. Dann eben nicht und direkt zum Trim Castle gefahren und von dort in die Nähe von Roscommon auf den Camping. Da der Schwerpunkt aber mehr Küste sein sollte, stand am 14. noch einmal ein langer Fahrtag an: Zuerst zur Kylemore Abbey nordwestlich von Galway, und dann etwas südlich davon zu den Cliffs of Moher. Abends ist die perfekte Zeit -nicht wegen der weniger Touristen, sondern weil dann die Sonne direkt auf die Klippen scheint. Ein fantastisches Licht mit Blick bis auf die Aran Islands.

Damit waren wir dann schon an der Westküste mit ihren vielfältigen Highlights. Also am nächsten Morgen zunächst ein paar Kilometer zum ältesten Monument Irlands gefahren -dem Poulnabrone Dolmen, 5.600 - 5.300 Jahre alte Grabstätte. Dann die Ennis Abbey und das Bunratty Castle -wobei letzteres keine Empfehlung ist. Rein touristisch aufgemacht, dafür mit kleinem Museumsdorf.

Weiter gings am nächsten Tag die Küste entlang mit kurzem Abstecher über die Dingle Peninsula nach Valentia Island mit bestem Blick auf die Skelligs, bekannt nicht nur wegen weltbekannter Filmedreherei (Star Wars), sondern der größten Basstölpelkonolie auf dem kleinen Skellig und den bienenhausförmigen Mönchshäusern aus dem ersten Jahrtausend nach Christus auf dem Great Skellig.

Auch der nächste Tag war voller grandioser Küstenpanoramen und Pässe: Die Mischung aus Ring of Kerry und Wild Atlantik Way brachte uns auch auf die Beara Peninsula mit dem Healy-Pass. Mir bis dato unbekannt eine wirklich überragende Aussicht dort.

Bis dahin war das Wetter einfach perfekt: Extrem viel Sonne, selten kurze Schauer, die uns auch nur im Auto erwischten. Die Fotos unten sprechen Bände. Das änderte sich dann am nächten Tag, der misty und drizzle weather brachte. Aber auch das Charles Fort bei Kinsale hat dabei besonderen Charme und das Cahir Castle war auf jeden Fall auch die Anreise wert. Dazu noch im Ort die romantisch verfallene Kirche gegrüßt -typisch Irland. Das wars dann aber fast schon, denn am letzten Tag ging die Fähre zurück um 21 Uhr. Also genug Zeit für den Rock of Cashel und das Kilkenny Castle -eines der wenigen erhaltenen Schlösser mit dem seltenen Fall originaler Inneneinrichtung, da bis in das 20ste Jahrhundert bewohnt. Das sollte auf keiner Rundreise fehlen.

Am nächsten Abend waren wir dann schon wieder in Cherbourgh. Da wir um 19 Uhr ankamen, hatten wir in der Nähe ein Camping gebucht, um am Ostermontag vor der Heimreise ein besonderes Schmankerl nicht auszulassen: Den Mont St. Michel. Da waren wir noch nie, also nix wie hin und staunen.

Damit war unsere kleine Osterrunde durch Irland auch schon wieder vorbei -anbei ein paar fotografische Impressionen.

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