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Frühlingserwachen -oder: Oasegelt is!

Anfang März und 15° angesagt? Dann nichts wie ab zum Boot. Rechtzeitige den Segelmacher informiert, dass ich Groß (Durchsicht, neue Windfäden, Reffrollen statt Reffringe), Sprayhood (Waschen, neue Kunststofffolienscheibe) und Lazy-Bag (kleinen Riss nähen) brauche, und Freitag nach der Arbeit ab zum Boot. Zum ersten Mal seit November. Ankunft gegen 19 Uhr bei 16° -gehts noch? Das ist ja wärmer als letzten Juni!!! Und dann kamen die W-Fragen:

Warum hat der Monteur, der in meiner Abwesenheit die große Motorwartung gemacht hat, den Minushauptschalter ausgedreht? Sollte er ausdrücklich nicht, weil dann auch meine Solaranlage nicht mehr die Verbrauerbatterie lädt... Folge: Verbraucherbatterie leer, BMS abgeschaltet. Da aber Strom für Heizung, Kühlschrank und Licht gebraucht wird, mit bangem Herzklopfen zum Motorpanel nach draußen, um zu sehen, ob die Motorbatterie auch hin ist oder das Starten schafft. Nun, da war sie schon wieder, die nächste W-Frage:

Warum ist mein Motorhebelkunststoffgriff weg? Weggeflogen sein kann der nicht... Ich sehe mich also um, und da ist schon wieder ein W-Frage:

Warum ist meine Landstromanschlussdose aufgedreht? Ich habe eine, wo der Deckel an einem Arm verschraubt wird. Das letzte Mal Landstrom hatte ich vor zwei Jahren auf Terschelling Ostern eingeweht für einmal Laden benutzt. Und von selbst dreht sich dieser Deckel nicht ab, dazu braucht man zu viel Kraft...

Aber ich hatte wenigstens das Glück, dass der Motor auf der letzten Batterierille ansprang. Der lädt im Leerlauf mit etwas über 30 A...

Also zurück zum Niedergang nach unten, aber Halt. Da tut sich doch schon die nächste W-Frage auf:

Warum ist meine Schottfläche backbordseits neben dem Niedergang auf ca. 5x5 cm teils tief verschrammt? Das war vor dem Winter auch noch nicht... Langsam frage ich mich, ob ich nicht doch eine Kamera auf dem Boot brauche, das ist alles mehr als ärgerlich...

Aber im Boot war alles trocken, praktisch kein Schimmel (lediglich etwas im Spülenbereich der Küche und Waschbeckenbereich des Bad), alles super. Nichts riecht muffig. Perfekt. Nach dem Ausladen eine Runde durchs Dorf, den tollen Sonnenuntergang genossen, eine Pommes gegessen und dann im Boot bei fast sofort funktionierender Heizung glücklich und zufrieden eingeschlafen. Fast sofort funktionierender Heizung, weil die Autotherm bei Stromausfall danach einmal ihre Hauptsicherung gezogen und wieder hineingesteckt haben will. Dann gehts sofort wieder.

Der Samstag grüßte mit Sonne von morgens bis Abends, Temperaturen von bis zu 18°, die sich in der Sonne noch wärmer anfühlten, einfach nur perfekt. Der Segelmacher hatte wie abgesprochen die Teile in den Schuppen gelegt -aber halt: Wie konnte er das Groß so toll und klein falten? Da fehlen doch... die Segellatten... Aber kein Problem zufälligerweise war ein Mitarbeiter vor Ort und hat die Teile auch sofort gefunden. Ein paar Stunden später war das Boot wieder segelfertig, aber für mehr als eine kleine Runde Motoren zum Batterieladen reichte es dann nicht mehr. Aber Sonntag ist ja auch noch ein Tag. Wieder mit Sonne von morgens bis zum späten Nachmittag, als wir zurück gefahren sind. Also gemütlich gefrühstückt und dann raus zur ersten Segelrunde 2025. Während im Hafen noch das große Parkplatzstanding für die weitaus meisten Boote vorherrscht, konnten wir bei großartiger Sonne und 7-13 kn Wind wunderbare erste Momente der Saison 2025 genießen. Ein paar Segler kamen uns ohne aufgeriggte Segel entgegen, einer hatte einen tollen Genni gesetzt und einer segelte gerade gemütlich raus aus Lemmer. Überschaubar.

Nach der wirklich extrem stürmischen, nassen und kalten Saison 2024 -bahnt sich hier ein tolles Segeljahr an? Wir zählen drauf!

 

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