Die Freiheit genießen, heißt es in praktisch jeder Werbung für einen Campervan. Na bitte, dann mal los. Nachts vom 25sten auf den 26sten rauf auf die Autobahn und runter Richtung Süden. Österreichs Tirol soll Winterimpressionen vermitteln. Damits nicht zu stressig wird, erstmal zum Königssee und dort ein wenig von der Nachtfahrt erholt. Bei bestem Sonnenscheinwetter -und das ist bis heute auch so geblieben. Viel Schnee rundherum, aber freie Straßen, toller Nebel am morgen und dann grandiose Sonne. Das Wetter ist also einfach überragend.
Ansonsten hat die Werbung wie so häufig nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun. Spontan ist hier eigentlich nicht wirklich gut möglich. Wir haben bisher mit viel Glück noch einen letzten Stellplatz auf Campings bekommen, weil wir keinen Strom brauchen. Aber heute war das Glück zu Ende und alle Campings im größerem Umfeld bis nächstes Jahr ausgebucht. Wildcampen ist verboten. Aber mit Glück haben wir einen reinen Wohnmobilstellplatz gefunden, auf dem wir mit toller Aussicht auf die Berge jetzt die Nacht verbringen -in Pill bei Schwaz statt in Zell am Ziller. Mal sehen, wie das morgen aussieht -Sylvester dürfte nicht besser in den Campings sein.
Aber die Tage sind grandios. In Zell am See waren wir zwei Nächte und sind einmal rund um den See gewandert -mit der Sonne im Rücken, bei sich langsam verziehendem Nebel. 14 km in 4,5 Stunden. Wirklich toll.
Ansonsten weist einem Demut das Fahren. Denn letztens nachgewogen bringt der Wagen mit halbvollem Tank ohne Personen und mit leerem Wasser- und Abwassertank 3.100 kg auf die Waage. Mit zwei Personen, etwas Gepäck und ca. 40 l Frischwasser (für das WC!!!) macht das also immer ein Fahren am Limit der 3.500 kg Maximalgewicht. Damit haben die 140 Pferdchen hart zu kämpfen, wenn es bergauf geht. Heute ein Stück mit 17% Steigung war dann im 2. Gang Schluss -also bei ca. 20-25 km/h. Das war eine Nebenstrecke mit überragender Aussicht, aber viel Thrill -kein Platz für zwei Autos nebeneinander, wenn Gegenverkehr kam, wartete einer an einer verbreiterten Stelle, teils keine Seitenabgrenzung und dort dann steilster Hang, der Weg in sehr brüchigem Zustand -genau der Stoff, aus dem Abenteuer gemacht werden. Ca. 14 sehr lange Kilometer -atemberaubend und schweißtreibend zugleich. Aber kein Problem. Geschwindigkeit ist da nicht gefragt, zumal die Kurven meistens nicht einsehbar waren. Alles ohne Allrad, den ich nur einmal beim Rausfahren aus einem verschneiten Stellplatz kurz eingeschaltet hatte. Auch die hier in Österreich noch beschafften Schneeketten sind bisher zum Glück arbeitslos. Morgen geht's weiter nach der Devise: Let's go West!
Kommentar schreiben