· 

Immer druckvoll -ARB Kompressor Festeinbau

Auf unserem Urlaub in Namibia mit Wüstenpisten im gemieteten Pickup haben wir erkennen dürfen, wie wichtig ein fest eingebauter Kompressor abseits befestigter Wege ist. Wer auf schlechten Pisten (notwendigerweise) Luft ablässt, muss sie später wieder auffüllen, wenn es wieder Asphalt unter die Räder gibt. Hatte ich ursprünglich gedacht, dafür den normalen Pannenhilfekompressor zu nehmen, ist mir sehr klar geworden, dass dieser mit 4 Rädern auf im Zweifel von 1,5 bar (Sand) oder 2,5 bar (Schotter) auf +/- 4,5 bar hoffnungslos überfordert sein wird. Im MietPickUp war ein fest eingebauter Kompressor im Laderaum, der mit langem Schlauch problemlos die vier Reifen bediente -vergleichbare AT-Reifen, nur von BF Goodrich, statt wie bei unserem GRABBER AT. 

Also habe ich mich belesen und Produkte geschaut, die dafür geeignet sind. Das Hauptthema dabei ist, dass die gängigen Modelle alle eine Auszeit zum Abkühlen nach 20 oder 30 Minuten brauchen. Ob die Zeit dann aber reicht, um alles wieder richtig zu haben? Denn je kleiner der Kompressor desto länger braucht er, um den Reifen auf den gewünschten Druck zu bringen. Dies und andere Dinge abgewogen habe ich mich dann entschlossen, einen ARB CKMTA12 zu kaufen. Zum Festeinbau. Der hat keinerlei Einschränkungen beim Betrieb, kann also durchgängig betrieben werden.

Bestellt, angekommen und dann überlegt, wo einbauen? Zuerst hatte ich an das Gasfach hinten gedacht, das nach dem Einbau des Unterflurtanks jetzt frei ist. Aber dann würden dicke Stromleitungen durch den gesamten Wagen gelegt werden müssen (2 x 40A Sicherungen, 60 A Spitzenlast). Und der Stauraum wäre deutlich nutzungseingeschränkt.

Dann kurz nachgedacht, den Zollstock gezückt und gemessen: Jawohl, der Kompressor müsste in das große Bodenfach unter dem Tisch passen. Das tut er dann auch tatsächlich nach einer Modifikation. Er ist nämlich minimal zu breit. Aber ein kurzes Fühlen zwischen Fach und Sitzbank zeigte mir, dass hier zwei Wände parallel montiert sind. Also her mit dem 12V Multi-Cutter von Bosch und zwischen den Verschraubungen ausgesägt. Rausnehmen war dann leider nicht, weil wie ich nach dem gewaltsamen Entfernen sah: Die Kante zum Boden ist verklebt...

Dann den Kompressor reingelegt und Voilá, passt. Millimetergenau so, dass hinten noch die Kabel Platz haben und vorne die Luftfilter abgeschraubt werden können. Eng, aber passt. Und zur Batterie unter dem Beifahrersitz sind es ca. 80 cm -ideale Länge. Der Kompressor selbst hat eine Montageplatte, die von unten beschraubt wird. Also zwei Harthölzer aus dem Keller zurecht gesägt und gebohrt, damit von unten der Kompressor befestigt werden kann. Dann die Hölzer auf den Fachboden geschraubt -easy. Aber dadurch kommt der Kompressor ca. 20 mm höher, das rächt sich oben. Denn oben muss noch der Druckluftanschluss aufgeschraubt werden. Der muss jetzt durch den Fachdeckel geführt werden und steht dort dann ca. 5 mm über. Gummiert, geschützt, stört mich damit nicht weiter. 

Den Schalter habe ich in ein Stromverteilergehäuse gebaut, das seitlich innen ins Fach geschraubt -sitzt perfekt. Am Armaturenbrett wollte ich ihn nicht haben -das ist unsinnige Leitungswegverschwendung, zumal ich sowieso an das Fach muss, wenn der Kompressor gebraucht wird.

Der Schalteranschluss selbst ist einfach, wenn man die Anleitung lesen kann, weil die von drei Schaltern handelt, weil der Kompressor meistens mit einer Durckluftdifferentialsperre o.ä. eingebaut wird. Das hat mich zunächst verwirrt, aber bei normalem Lesen der Anleitung findet man sofort heraus, welche Anschlüsse an den Schalter müssen. Absicherung laut Anleitung beachtet, angeschaltet -läuft. Super. Jetzt noch alles ordentlich mit Kabelbindern fixiert, kurzer Test mit Druckluftschlauch und Druckluftpistole -funktioniert perfekt. 

 

Stört im Alltag nicht. Und wenn ich ihn selten einmal brauche, einfach Fachdeckel ab, Druckluftschlauch dran und einschalten. Fachdeckel ab ist alleine schon für die Lüftung wichtig, weil der Kompressor heiß wird.

 

Ich hoffe, das wars jetzt endgültig mit Technik, denn Ziel ist ja nicht Basteln, sondern Reisen. Und das geht dann morgen Nacht Richtung Wilder Kaiser in Österreich. Der Berg ruft.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0