Alles wie immer: +/- 5 Bft

Nachdem die letzten beiden Wochenenden der Familie zum Opfer fielen, endlich wieder Segeln. Ostwind mit einer sehr breiten Vorhersage von 8-20 kn. Was solls. Kurz vor 9 lege ich ab. Es ist noch nicht viel Wind -ca. 12 kn. Da Ostwind, geht direkt hinter dem Hafen das Groß hoch, der Motor aus und die Selbstwendefock folgt. Dann ein Schluck frischen Kaffee und genießen. Der Wind legt zu. Kurz zwei Frachtern ausweichen, die zur Princess Margrietsluis fahren, und dann auf raus aus der Bucht und dann hoch nach Workum. Da war ich lange nicht und will ein paar Bekannt treffen. Der Wind hat zugelegt und liegt jetzt bei ca 16-20 kn. Von hinten wohlgemerkt. Das zweite Reff ich schnell eingebunden, das Ijsselmeer hat seine weiße Haube aufgesetzt. Da noch keine große Wasserfläche hinter mir ist, sind die Wellen minimal. Ab dem Vrouwezand gehts hoch gen Norden und damit an den Wind, der leicht NO gedreht hat. 40-50° Windwinkel sorgen dafür, dass aus 15-17 kn TWS dann 19-21 kn scheinbarer Wind werden. Da ich wie immer mit dem aufgeholten Kiel segle, nimmt die Schräglage zu. Ich gehe auch mit der eh schon kleinen Selbstwendefock ins zweite Reff. Damit geht es. Ruppig, aber es geht. Zwei, drei Kreuzschläge und ich bin in Rekordzeit vor Workum -kurz nach eins. Kein Entspannungssegeln, aber dafür tolle Sonne. Vor der Schleuse kann ich direkt am Anfang an der neuen Steganlage anlegen, der Platz vor mir ist wenige Minuten später auch belegt und damit alle Plätze fast voll. Der Wind ist frisch, aber die Sonne tut alles, damit es ein toller Nachmittag wird. Da der Wind von vorne kommt, kann ich mit dem Hochdruckreiniger eine Runde sauber machen -noch nie hatte ich um diese Jahreszeit so viele Spinnen und entsprechend Mücken...

Einem netten Plausch mit den Freunden folgt ein Rundgang durch Workum mit ein paar Kibbelingen. Der Sommer sendet letzte Grüße...

Die Nacht wird kalt mit ca. 12°. Ich überlege kurz und setze dann noch am Steg das Groß im ersten Reff -der Wind ist wie gestern angesagt. Dass er von vorne kommt, ist perfekt: Segel setzen, Motor an, Vorderleine los, dabei dreht der Wind das Boot schon langsam und sacht mit dem Bug ins Fahrwasser. Hinten los, ein bißchen Bugstrahlruder und ich bin 180° gedreht richtig im Fahrwasser. Der Kanal ist noch geschützt, aber der Wind schiebt mich schon perfekt Richtung Ijsselmeer. Dort begrüßt mich dann auch die Sonne, mein Wegbegleiter für den Rest des Tages. Bis Stavoren geht es gemütlich zügig. Im Vrouwezand muss ich dann für die kurze Untiefenpassage den Motor zur Hilfe nehmen, weil ein kurzes Stück gegenan. Da Ostwind muss ich bis Lemmer kreuzen -bei bestem Himmel, aber wieder 16-21 kn Wind. Ich bleibe aber im ersten Reff und kämpfe mich mit ständigen kleinen Richtungskorrekturen gen Osten. Der Wind ändert häufig Stärke und Richtung. Aber auch heute versüsst blauer Himmel mit toller Sonne das Leben. Nur die letzten 3 sm gehen so gegenan, dass ich motoren muss. die Temperatur ist mittlerweile auch auf mittlere 20° gestiegen -ein Tag zum Genießen. Aber dennoch hätte ich gerne einmal ein normales Segelwetter mit 3-4 bft. Mal sehen, obs nächstes Wochenende was wird.