Langes Wochenende wegen Brückentag? Auf nach Texel! Hochwasser Den Oever am Samstag gegen 10.30 Uhr -passt perfekt. Also gegen 7 Uhr in Lemmer los, dann mit ablaufendem Wasser bis vor Texel
treiben lassen und noch ein wenig gegenan -geht schon. Da wenig Wind angesagt war musste schon in Lemmer der Code0 gesetzt werden. Im Dunkeln, denn um 6.30 Uhr ist es Ende September komplett
dunkel. Aber dank Deckslicht kein Problem. Der Vollmond half noch ein wenig mit und sorgte vor allem nach dem Ablegen gegen 7.15 Uhr für eine tolle Atmosphäre. Der Motor ist bald aus und
aufkreuzen gegen SW-Wind ist angesagt. So zieht sich die Strecke etwas, aber es ist trocken, es ist 17° warm und schnell hellt es auf. Für Ende September reines Traumwetter. Hinter dem Vrouwezand
vor Stavoren hat dann das Kreuzen ein Ende und der Code0 kommt zum Einsatz. Es ist ein ruhiges aber stetiges Dahingleiten. Vor Stavoren kommen jetzt immer mehr Segler aus den Häfen -meistens mit
deutscher Flagge. Gastfreundlich empfängt mich die Stevinsluis in Den Oever mit offenen Toren -perfekt. Etwas warten auf ein paar Nachzügler, dann ist die Schleuse voll und es geht weiter. Mit SW
durch die Waddenzee Richtung Texel schlängeln erfordert häufiges Beimotoren, aber das wenigstens bei strahlender Sonne und im Pulk. Es ist wärmer als Ende Juli. Gegen 16.15 Uhr mache ich auf
Texel fest. So leer habe ich Texe noch nie gesehen. Die wenigen Boote, die sich hierher verloren haben, tragen im Wesentlichen die deutsche Flagge. Ein toller Segeltag geht mit dem klassischen
Kibbelingessen vorüber.
Da morgen Starkwind angesagt ist, ging es heute schon zurück. Die Tide passte ebensogut, wie auf der Hinfahrt. Also um 8 Uhr los und gegen 10.15 Uhr an der Schleuse. Meistens bewölkt, aber immer
warme 18° bei steigender Temperatur. Wieder mischt sich der Motor regelmäßig zur Unterstützung ein. Es ist eine leise, friedvolle Fahrt durch die wasserbedeckte Waddenzee -es ist kurz vor
Hochwasser. Wieder ist die Schleuse schnell erledigt, dieses Mal geht es tief bergab. Der Rest war ein Wechsel der Gefühle. Erst wenig Wind, also Code0 ausgepackt. reicht nur für 3,5 kn, also
beimotort. Dann zieht der Wind an -der speed steigt auf über 6 kn. Wir liegen bei 11 kn Wind, perfekt. Dann wird er stärker, 13 kn. Die Schräglage steigt, es wird für die Menge Segelfläche
grenzwertig. 7,0 kn, dann 7,1 kn. Der Wind pendelt zwischen 11 und 13 kn -mir wird es zu grenzwertig, trotz dem tollen speed. Also Vorsegel raus und Code0 eingerollt. Wir liegen immer noch bei
6,5, 6,6 kn Geschwindigkeit. Mittlerweile hat die Sonne ihren Weg durch die Wolken gefunden -es ist herrliches Segelwetter. Dann geht der Wind wieder zurück, wir fallen unter 5 kn. Also Vorsegel
rein, Code0 raus. Segeln ist Arbeit, ohne Zweifel. Auch das reicht nur kurze Zeit, gute 5 sm vor Lemmer ist der Wind weg. Ganz plötzlich wie ausgeknipst. 1,5 kn reichen für gar nichts mehr. Also
Motor an, gemütlich gen Lemmer gezockelt und dabei schon die Segel geborgen, den Code0 abgeschlagen, alles perfekt vorbereitet. Gegen 16 Uhr ist das lange Segelwochenende dann vorbei, der
Liegeplatz wieder erreicht. Ein unfassbar warmes und entspanntes Wochenende hat die eigenen Batterien wieder gut aufgefüllt. Das nächste Wochenende kann kommen.
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