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Was vom Urlaub übrig blieb...

Seglerisch war es ein bescheidener Urlaub. Oder das Wetter wollte mir zeigen, dass das Boot keine Grenzen kennt, aber meine Lust am Segeln bei Kälte, Dauerregen und dauerhaften Schiffsbewegungen, bei denen man sich immer mit beiden Händen festhalten muss, wenn man stehen will... Aber das Verdrängen klappt auch hier, im Nachhinein ist es vorbei, gut gegangen und die Lust am Segeln ungestillt.

Die Inseltour nach Deutschlands nordigster Nordseeküste war insgesamt gut 470 sm lang. Zum ersten Mal gab es nennenswert Bruch: Die Antenne als relevantester Posten, am letzten Tag hat dann auch noch der oberste Lattenwagen (Führung des Segels in der Mastnut) mit Bruch aufgegeben. Ein Halter der Niedergangsklappe ist hin -da muss eine interne Feder gebrochen sein, die ihn in Position hält.

Das größte Problem war die Antenne auf dem Masttop. Die wollte im Hafen der Betrieb nicht bei gestelltem Mast reparieren. Zum Glück habe ich einen netten Bekannten, der Telekommunikationstechnik gelernt hat, auf hohen Masten arbeiten gewohnt ist und mir die neue Antenne und den Stecker auf das Kabel montiert hat, festgestellt, dass auch die Verkabelung des Windgebers ohne Befestigung war, alles mit Kabelbindern gesichert hat und das alles in 15 m Höhe. Mein herzlicher Dank für diese Hilfe, die ein Problem gelöst hat, das professionell bei einem Betrieb nicht so einfach zu lösen war. Jetzt ist da oben eine normale, leichte Segelbootantenne, die auch perfekt funkioniert. Am Geräteträger habe ich eine auch in der Berufsschifffahrt verwendete starre Antenne, damit die bei starkem Wind nicht mit dem Windgenerator in Kollission kommt, montiert. Jetzt kann ich jederzeit am Naviplatz zwischen den Antennen umstecken.
Dann hat sich gezeigt, dass die normalen Kunststoffrutscher der Segel durch das häufige Reffen sicih doch so verziehen, dass ein leichtes Setzen und Bergen des Segels nicht mehr funktioniert. An den Lattenenden sind kugelgelagerte "Schlitten". Die habe ich jetzt auch für die übrigen Mastrutscher dazwischen besorgt und heute montiert. Sezten und Bergen ist die reinste Freude, Verkanten geht auch nicht mehr wirklich, weil die Auflage in der Mastnut durch den "Schlitten" viel größer ist. Ein günstiges, aber täglich wirksames Upgrade!

Der Sommer hat sich dann heute mit sehr wenig Wind aber ab mittags viel Sonne in Szene gesetzt. 2-5 kn scheinbarer Wind waren perfekt, um bei bestem Sonnenschein Parasailorsegeln zu üben. Das Setzen hat perfekt funktioniert und es gab auch Vortrieb mit 2-3,7 kn. Aber 85 m² verdienen schon meinen großen Respekt und alleine Setzen, besser: vor allem Bergen!, ist schon eine Hausnummer. Dazu habe ich verschiedene Anschlagarten geübt, Wind von der Seite und voll von hinten -hat alles super funktioniert, mir gute Übung verschafft und gezeigt, wie sinnvoll zu beide zusätzlich montierte Winschen sind.

Damit steht nur noch ein Projekt aus, das ich dieses Jahr probieren wollte: Ankern mit der elektrischen Ankerwinsch. Vielleicht klappt das morgen, wenn kein Wind ist, wer weiß. Die Tage sind jetzt jedenfalls schon relevant kürzer, gegen 20.15 Uhr wird es dunkel. Nachts muss wohl demnächst auch die Heizung wieder arbeiten, die Temperaturen arbeiten sich an die 10° runter. Die ersten Nachbarn räumen schon ihr Schiff aus -bald locken also wieder die besten Liegeplätze in den romantischsten Stadthäfen ohne Überfüllung.

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