Es ist soweit. Sommerurlaub. In diesem Jahr 2 Wochen -also raus auf die Nordsee. Für den Absprung macht Vlieland oder Terschelling Sinn, wenn man nicht nach England will. Und da war ich ja schon letztes Jahr. Weil Südnorwegen windtechnisch nicht möglich war. Mal sehen, was dieses Jahr geht. Flekkefjord wäre das Idealziel. Ab einer der Inseln ca. 320 sm, je nach Kurs. Als ca. 3 Tage und 2 oder 3 Nächte. Wenn das nicht geht, geht vielleicht Sylt? Viel kürzer, aber auch reizvoll.
Aber erst einmal muss man ja auf eine der Inseln kommen. Vlieland wäre ideal, war die ganze Woche als überfüllt in der App angezeigt, heute aber als frei und nur die nächsten Tage "beperkt". Also los. Die Tide war ideal, Hochwasser Harlingen 13:26 Uhr. Und eine Stunde vorher sollte man idealerweise von Kornwerderzand starten, um die Strömungen bestmöglich mit zu nehmen. Damit sollte man 12:26 raus aus der Schleuse sein, also ca. 11:26 an der Schleuse. Dahin sind ca. 30 sm von Lemmer aus. Natürlich war heute Wind aus SSW -viel falscher ging nicht. Aber dafür auch nur so schwach, dass selbst mit Code0 nichts wirklich lief, als ich heute morgen um 6.10 Uhr Leinen los warf. Dazu war verlockendes Hochsommerwetter mit 15°C. Das sollte sich tagsüber auf 16-17° steigern -Wahnsinn... Damit mehr Urlaubsgefühl aufkommt, wurden diese Temperaturen mit Nieselregen, Regen oder Starkregen aufgelockert. Sagen wir mal zu 70% der Zeit. Aber es hilft nichts, Mann hat ein Ziel vor Augen. Den Code0 hab ich dann hinter Stavoren wieder eingepackt, da kam der Wind ganz von hinten. Vor der Schleuse dann das übliche Hauen, Stechen und Vordrängeln, das Ganze bei Dauerregen, ca. 18 kn Wind von schräg hinten -da kommt Freude auf. Aber auch das ist irgendwann geschafft, bei der zweiten Schleusung war ich dann mit dabei. Raus war ich in der idealen Zeit und bis Harlingen zog mich noch schön die Restflut. Und kurz vor Harlingen begann dann das Spektakel, das aktuell noch andauert. Wind von 15 bis über 23 kn. Also direkt ins zweite Reff. Die restlichen ca. 18 sm nach Vlieland waren dann wegen der Wegeschlängelung mit Motor, ohne Motor und mit beimotoren. Je nach Biegungsverlauf. Dazu bei Groß im 2. Reff keine Selbstwendefock, volle Selbstwendefock oder auf minimal gereffte Selbstwendefock. Und dennoch gab es einige Meilen vor Vlieland einen neuen persönlichen Geschwindigkeitsrekord: 10,2 kn nach GPS (siehe Foto unten). Dabei darf man dann 3 kn Ebbstrom rechnen, aber immerhin. Der Rest ist den 20-23 kn Wind an der Stelle zu verdanken.
Den nächsten Spannungspunkt gab es dann direkt vor der Hafeneinfahrt Vlieland, wo bekanntlich starker Seitenstrom verläuft. Wenige Meter vor der Einfahrt kreuzt mich das Fährschiff "Vlieland". Na Dankeschön, das braucht man nicht. Aber es hat gerade noch so geklappt und gegen 16.50 Uhr war ich im Hafen fest. Wenn man reinfährt kommt schon der Hafenmeister im Schlauchi und erklärt, welche Boxengasse freie Plätze hat. FREIE Plätze auf Vlieland im Hochsommer??? Eigentlich nicht möglich. Aber selbst jetzt sind noch etliche freie Plätze vorhanden.
Die Preise haben die Inflation mit aufgegriffen. Mittlerweile werden für meine 10,34 m und 1 Person 34 €/Übernachtung aufgerufen. Dafür bekommt man dann 16° Außentemperatur, viel Regen und aktuell um die 20-24 kn Wind.
Morgen solls hier auch hoch hergehen, der Absprung ist dann für Montagmittag geplant. Wohin, wird die Wettervorhersage am Montagvormittag entscheiden. Urlaub ist eine spannende Angelegenheit...
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