Der Mai ist der Tag mit den meisten langen Wochenenden. Die Möglichkeiten, längere Schläge als normal zu machen. Wohin also zum Tag der Arbeit? Ein Blick in den Tidenkalender zeigt: Texel passt optimal. Samstag Hochwasser Den Oever gegen 15.30 Uhr, danach zieht einen also die Ebbe raus nach Texel, Montag Texel Niedrigwasser gegen 10.30 Uhr -perfekte Abfahrtszeit also 9.30 Uhr. Wind Samstag aus Nord mit 4-5 Bft, Montag 1-2 Bft. Also Freitag angereist und zunächst beim Segelmacher noch die Sprayhood abgeholt, die zur Reparatur von mir abgegeben war. Die seitlichen Plastikscheiben mögen es nicht, bei Kälte gefaltet zu werden und sind gerissen. Also hab ich einfach Stoff einnähen lassen. Sieht man zwar nichts durch, aber beim Segeln ist die Sprayhood eh unten. Und Nässeschutz im Hafen ist genausogut. Nur reißt mir der Stoff dann nicht jeden Winter beim Segeln... Wetter war trocken, also die Sprayhood direkt aufgebaut -sitzt perfekt. Damit war für den Start am Samstag alles vorbereitet. Noch den Wecker auf 6 Uhr gestellt und schon ging es Samstagmorgen los. Der Wind stand aus Nord, also konnte ich direkt hinter dem Hafen nach dem Segelsetzen den Motor ausmachen. Und dann gings richtig ab. Schon kurz nach dem Setzen des Vorsegels lagen 5,8 kn an. Der Wind war wie vorhergesagt mehr 5 zu 6 Bft als 4 zu 5 Bft, aber kein Thema. Die Richtung stimmte. Und hielt. Mit nicht kalkulierten 6,x kn, in der Spitze mit 7 kn, galoppierte die Boundless los. Schnell war ich im 2. Reff, aber das tat der Geschwindigkeit keinen Abbruch. Als der Kurs dann von West hinter dem Vrouwezand auf Nordnordwest drehte, konnte ich fast genau auf Den Oever anlegen. Und weiterhin lag die Geschwindigkeit mehr Richtung 6 als 5 kn. Erst ca. 2 h vor Den Oever ließ der Wind etwas nach. Aber mit insgesamt drei Wenden schaffte ich es bis auf die Zufahrt. Erst hier hieß es: Motor an. Aber das war sowieso die Zeit zum Segelherunterholen für die Schleuse. Es war ein selten perfektes Segeln. Die Sonne hatte sich ab 8 Uhr auch erbarmt und begleitet mich den Rest des Tages. Das Schleusen dauerte dann lange, weil der Schleusenwärter auf ein Frachtschiff von der anderen Seite wartete, aber egal. Auch, dass ich dann die zweieinhalb Stunden nach Texel durchgehend motoren musste, weil der Wind gegenan war. Aber um 7 Uhr in Lemmer los, um 15.40 Uhr in Texel fest gemacht war ein tolles Erlebnis. Der Hafen extrem leer, schwerpunktmäßig Holländer hier -kein Vergleich zum Sommer.
Heute dann Erholungstag. Strida hat mich wieder durch über 40 km von Oudeschild (Hafen) bis zum Leuchtturm an der äußersten Ostspitze, an den Nordseedünen entlang über De Koog und Den Burg zum Hafen zurück geführt. Leider die letzten 15 km gegenan, aber irgendwas ist ja immer. Ab 11 Uhr Sonne vom Feinsten. Um 18 Uhr noch 21°C -traumhaftes Sommerwetter. Ein Tag mit tollen Impressionen, Fotos siehe unten.
Morgen geht es dann in einem Rutsch wieder zurück -besser kann man den Feiertag nicht ausnutzen. Leider auch nach der aktuellen Voraussage ohne Wind, aber besser als mit Sturm oder Gegenwind. Und damit auch die Erfahrung, dass Lemmer-Texel in einem Tag bei passender Tide problemlos machbar ist.
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