Samstag war Versöhnungswochenende. Mein Code0 und ich haben unseren Frieden gefunden und arbeiten jetzt perfekt zusammen. Nach Besuch am Wochenende davor und Üben am Code0 mit zwei Personen habe ich verstanden, wie es funktioniert. Und durfte es am Samstag direkt ausprobieren. Morgens gegen 9.30 Uhr raus aus der Box und auf nach Enkhuizen. Einmal quer rüber und zurück am selben Tag, da ich Sonntag Besuch erwartete. Wenig Wind war angesagt, also noch im Hafen den Code0 angeschlagen. Alle Leinen in Ruhe gelegt und los gings. Mit Wind aus N/NW direkt hinter dem Hafen Richtung Gewerbegebiet abgebogen und das Groß hoch. Sitzt. Wenden und ab aufs Ijsselmeer. Das Groß zieht gut also die Selbstwendefock hinterher. Während andere noch motorten lief ich teilweise sogar schneller nur unter Segeln.
Der Wind war launisch in Stärke und Richtung, aber was solls. Auf dem Ijsselmeer dann Richtung Enkhuizen Kurs angelegt und die Idee gehabt, hinter dem Vorsegel den Code0 zu setzen. Das war eine der Initialzündungen, die perfekt waren. Gemütlich ausgerollt, kein besonderer Druck, die Schoten in Ruhe klariert und fest gesetzt in der Winsch. Dann die Selbstwendefock eingeholt und ab ging der Ritt. Anfangs zwischen 3,5 und 5,5 kn. Nach einer halben Stunde/Stunde nahm der Wind dann zu und ich bewegte mich längere Zeit zwischen 6,5 und 7,3 kn. Ein tolles Gefühl. Dabei total sicher, auch der Autopilot hatte keine schwere Arbeit. Als immer mehr Boote mit Transparent an der Reling meine Strecke kreuzen fiel es mir auf: Das musste das 24uurs sein, ein 24-Stunden-Segelwettbewerb, sehr populär in Holland bei Holländern und Deutschen.
Der Code0 Spass hatte sein Ende, als es dauerhaft über 12 kn Wind ging -Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Also wieder Vorsegel raus und ganz entspannt das Code0 dahinter eingerollt. Selbst alleine kein Problem und selbst bei stärkerem Wind perfekt zu händeln.
Punktum 13 Uhr war ich vorne am Quersteiger beim Compagnieshaven in Enkhuizen fest, der Wind pfiff mittlerweile mit guten 4-5 Bft. Daher erst einmal in Ruhe in die Alte Räucherei und ein Kibbeling-Menü verspeist. Gemütlich zurück geschlendert und auf zur Rückfahrt. Der Wind bewegte sich jetzt bei 5 Bft mit Drückern in die 6. Hart an der Windkante flog ich Lemmer entgegen. Leider drehte der Wind ein wenig mehr nach Ost, so dass ich keinen durchgängigen Kurs legen konnte. Aber ein bißchen kreuzen am Ende macht ja auch Spass und so lag ich dann schließlich wieder kurz vor 18 Uhr an meinem Liegeplatz. Es war ein toller Segeltag, von dem es ruhig mehr sein dürfte.
Auch Sonntag war nichts vom angesagten Wind zu spüren, es blies direkt mit 4-5 Bft, der sich dann dauerhaft auf oberer 5/untere 6 Bft einpendelte. Mein Besuch kannte keine Furcht, also gönnten wir uns 4-5 Stunden auf dem Wasser. Wieder wurde die 7 kn-Marke mehrfach auch für längere Zeit gerissen, ohne irgendein unsicheres Gefühl. Tolle Sonne kombiniert mit kräftigen Wind- und Wellengeräuschen ist das, was anzieht. Genau der richtige Ausklang für August. Und wohl für die nächsten 4 Wochen, denn nächstes Wochenende bereite ich den Urlaub mit anderem Ziel vor, der dann über 2 Wochen = 3 Wochenenden geht. Die Boundless muss warten, Ende September bin ich wieder zurück. Dann mit der Heizung, die jetzt seit ein paar Monaten auf dem Prüfstand in der Werkstatt geprüft wird und dort angeblich ohne Probleme läuft. Das Problem muss also wohl die Bedieneinheit machen. Wir werden sehen.
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Uwe (Sonntag, 11 September 2022 18:34)
Toller Bericht Peter.
Gruß Uwe
SY Grey Wing
Jeanneau Sun Odyssey 349