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Letzte Vorbereitungen

Die letzten Wochenenden wurde die Elektrik wesentlich umgerüstet. Ich habe eine 200 Ah-LiFePO4 Batterie eingebaut und die Ladeelektrik und Batteriemanagement gegen Geräte von Victron Energie (VE) ausgetauscht. Hintergrund ist die Möglichkeit einer zentralen Überwachung mithilfe eines kleinen Monitors, der an das Herz des VE-Systems, das Cerbo GX, angeschlossen wird. Elendlange Kabelverlegung im Boot, weil hierzu ein HDMI- und ein USB-Kabel verlegt werden müssen. Verbindungskabel von den Einzelgeräten zum Cerbo GX. Aber es ist geschafft. Jetzt sehe ich mit einem Blick Batterie und Batteriezustand, kann Ladegerät/Inverter von da bedienen, sehe die Solarleistung. Daher konnte der Philippi Batteriemonitor entsorgt werden. Als Schlusspunkt kommt noch das Verbindungskabel vom VE Cerbo GX zum Raymarineplotter, dann kann man über die VE-App auch auf dem Raymarineplotter alle Daten, die das Cerbo GX erfasst, sehen.

In Zukunft werden dann auch alle Tankgeber an das Cerbo GX angeschlossen, so dass auch die Tanks für Diesel, Wasser und Fäkaltank übersichtlich alle auf dem Display vom VE zu sehen sind. Aber das kommt erst noch. Wasser- und Fäkaltank haben noch gar keine Geber, die werde ich in Ruhe in den nächsten Wochen aussuchen.

Aufgrund Starkwinds war nicht viel segeln, aber ich bin jedes Wochenende einen Tag auf dem Ijsselmeer zum Üben gewesen. Vorbereiten, An- und Ablegen wird immer mehr zu Routine. Vor Schleusen, in der Schleuse -all das geht immer besser von der Hand, die Aufregung legt sich deutlich. Ein großer Verdienst des Bugstrahlruders. Und wie das so häufig ist: Viele Aufgaben gehen auch ohne Bugstrahlruder, aber die Sicherheit, es einsetzen zu können, sorgt für viel Entspannung. Gerade wenn man alleine unterwegs ist.

Da heute Regen angesagt war (und auch eingetreten ist), gestern kaum Wind war, bin ich raus aufs Ijsselmeer und habe den Code0 getestet. Alleine. Inmitten eines millionenfachen Mückenüberfalls, wie er auf dem Ijsselmeer im Hochsommer bei Windstille schon vorkommen kann. Das sind dann die weniger schönen Seiten beim Segeln. Aber so ist mir auch die Bedienung des Code0 wieder in Erinnung gerufen worden. Und als der Wind dann ganz weg war, bin ich kurzerhand nach Urk motort, habe dort exzellente Kibbelinge gegessen und bin dann gemütlich wieder zurück motort. Alles sehr entspannt.

Damit ist geschafft, was ich mir vorgenommen hatte: Vor dem Urlaub das Boot unabhängig von Landstrom zu machen. Denn ab nächsten Samstag habe ich eine Woche Zeit, das Boot auf einer längeren Tour kennen zu lernen. Großes wirft seine Schatten voraus. Ich will auf die Nordsee! Wenn der Wettergott es zulässt. Samstag soll es bis Makkum gehen, um dann zu sehen, wann von dort der Sprung zwischen Vlieland und Terschelling hindurch in die Nordsee erfolgen kann. Der Wind bestimmt alles. Wenn er mir gnädig ist, werde ich in der Nordsee erstmals den Schwenkkiel auf 2,55 m herunter lassen -gut 1,6 t, die das Schiff stabilisieren und maximales Segeln versprechen. Und dann auf gen Norden. Borkum, Norderney oder direkt nach Helgoland. Alles hängt nur von einem Faktor ab: Dem Wind. Dann werde ich sehen, ob ich Hochsee vertrage. Das Boot hat das in seinen bisherigen fünf Jahren an der französischen Atlantikküste schon bewiesen. Aber kann ich das auch?

Kurzanleger zum Essen in Urk
Kurzanleger zum Essen in Urk
Zufall: Schwesterschiff unter Motor hinter der Schleuse
Zufall: Schwesterschiff unter Motor hinter der Schleuse
Typisch Urk: Traditionen bewahren
Typisch Urk: Traditionen bewahren

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